Definition von Psoriasis
Ursache
Die genaue Ursache von Psoriasis ist nicht vollständig geklärt, doch sie gilt als Autoimmunerkrankung, die durch eine Überaktivierung des Immunsystems ausgelöst wird. Hier sind die Hauptfaktoren:
- Autoimmunreaktion:
- Bei Psoriasis greift das Immunsystem die Hautzellen an und fördert eine beschleunigte Hauterneuerung. Normalerweise dauert der Erneuerungsprozess etwa 28 Tage, aber bei Psoriasis nur etwa 3–7 Tage. Dies führt zu den charakteristischen schuppigen, entzündeten Hautstellen.
- Genetische Veranlagung:
- Psoriasis tritt häufig familiär gehäuft auf. Bestimmte Gene, insbesondere solche, die das Immunsystem beeinflussen, erhöhen das Risiko. Vererbte genetische Faktoren sind eine wichtige Grundlage für die Erkrankung.
- Umweltfaktoren und Auslöser:
- Verschiedene Umweltfaktoren wie Stress, Infektionen (z. B. Streptokokken), Hautverletzungen und bestimmte Medikamente (z. B. Betablocker) können Psoriasis-Schübe auslösen oder verschlimmern. Auch Rauchen und Alkoholkonsum werden als verstärkende Faktoren angesehen.
- Hormonelle und metabolische Einflüsse:
- Hormonelle Veränderungen, etwa während der Pubertät oder der Menopause, können die Erkrankung beeinflussen. Auch Stoffwechselstörungen wie Übergewicht und Insulinresistenz stehen im Zusammenhang mit einem erhöhten Psoriasis-Risiko.
Diese Faktoren verursachen eine Überaktivierung des Immunsystems, was zu chronischer Entzündung und schneller Zellteilung in der Haut führt.

Die Diagnose von Psoriasis erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung und, wenn nötig, spezifischen Tests zur Abgrenzung von anderen Hauterkrankungen.
Diagnoseschritte:
- Klinische Untersuchung:
- Der Arzt untersucht die Haut und prüft auf die typischen, entzündeten Plaques mit silbrig-weißen Schuppen, die häufig auf Kopfhaut, Knien, Ellbogen oder im unteren Rückenbereich auftreten. Die Größe und Verteilung der Plaques, sowie Symptome wie Juckreiz, werden dokumentiert.
- Anamnese:
- Der Arzt erhebt die Krankengeschichte und fragt nach familiärer Vorbelastung, da die Erkrankung eine genetische Komponente haben kann. Auch mögliche Auslöser wie Stress, Infektionen oder Medikamente werden besprochen.
- Hautbiopsie (falls notwendig):
- In unklaren Fällen wird eine kleine Hautprobe entnommen und mikroskopisch untersucht. Eine Biopsie zeigt die charakteristischen Hautveränderungen bei Psoriasis, wie Verdickung der Epidermis und entzündliche Infiltrate.
- Blutuntersuchung (selten notwendig):
- Bluttests sind zur Diagnose meist nicht nötig, können aber eingesetzt werden, um andere entzündliche Erkrankungen auszuschließen.
- Differenzialdiagnose:
- Es ist wichtig, Psoriasis von anderen Hauterkrankungen wie Ekzemen, Pilzinfektionen oder Lichen planus abzugrenzen. Der Arzt berücksichtigt daher bei der Diagnose ähnliche Krankheitsbilder und zieht weitere Tests zur Abgrenzung in Erwägung.
Psoriasis ist in den meisten Fällen klinisch erkennbar, und zusätzliche Tests sind nur bei atypischen Erscheinungsbildern erforderlich.
Häufigkeit von Psoriasis
Therapie
Die Therapie von Psoriasis zielt darauf ab, die Entzündung zu reduzieren, die Zellteilung der Haut zu verlangsamen und Symptome wie Juckreiz zu lindern. Die Behandlungsstrategie hängt von der Schwere der Erkrankung, dem Hautareal und dem individuellen Ansprechen auf Therapien ab.
1. Topische Behandlungen (äußerlich angewendet)
- Kortikosteroide: Häufige Mittel zur Linderung von Entzündungen und zur Reduktion der Zellvermehrung.
- Vitamin-D-Derivate (z.B. Calcipotriol): Diese regulieren die Zellteilung und werden oft in Kombination mit Kortikosteroiden eingesetzt.
- Retinoide und Salicylsäure: Werden verwendet, um Schuppen zu lösen und das Hautbild zu verbessern.
2. Phototherapie (Lichttherapie)
- UVB-Therapie: Kontrollierte UVB-Strahlung kann die Hautsymptome lindern und wird oft bei mäßiger Psoriasis eingesetzt.
- PUVA-Therapie: Eine Kombination aus UVA-Licht und einem Photosensibilisator (Psoralen) wird bei schwereren Fällen angewendet.
3. Systemische Therapie (innerlich angewendet)
- Methotrexat: Ein Immunsuppressivum, das die Zellvermehrung bremst und bei schwereren Fällen hilft.
- Retinoide (z.B. Acitretin): Reduzieren die Zellvermehrung und werden bei schwereren Formen von Psoriasis eingesetzt.
- Biologika: Diese gezielten Therapien (z.B. Adalimumab, Secukinumab) blockieren spezifische Immunmoleküle und sind bei schweren Fällen sehr wirksam.
4. Lebensstil und unterstützende Maßnahmen
- Ernährung: Eine gesunde, entzündungshemmende Ernährung und ein gesundes Körpergewicht können Schübe beeinflussen.
- Stressmanagement: Stressreduktion ist wichtig, da Stress als Auslöser von Schüben gilt.
Die Behandlung wird oft angepasst und kombiniert, um eine langfristige Kontrolle der Psoriasis-Symptome zu erreichen.
weiterführende Links zu Psoriasis
- Psoriasisnetz Süd-West bietet umfassende Informationen, inklusive Adressen zu Selbsthilfegruppen und aktuellen Behandlungsoptionen. Psoriasisnetz Süd-West
- JanssenWithMe beschreibt, wie Betroffene die Lebensqualität verbessern können, durch Selbsthilfe und Tipps für den Alltag mit Schuppenflechte. JanssenWithMe – Psoriasis
- Patienten-Information.de gibt detaillierte Informationen zur Behandlung und Pflege der Haut und bietet Ratschläge zur Unterstützung der seelischen Gesundheit. Patienten-Information.de
- Psoriasis Info: Meine HAUTgeschichte – Dieser Blog präsentiert die persönlichen Erfahrungen von Betroffenen wie Anna und Christine, die seit Jahren mit der Erkrankung leben. Themen wie Selbstliebe, Sport, Ernährung und Tipps zum Umgang mit Schüben stehen im Vordergrund, um anderen Mut zu machen. Mehr dazu findest du auf Psoriasis Info
- Leben mit Schuppenflechte – Auf dieser Seite teilen Betroffene Tipps zur Stressbewältigung, Sport und Ernährung. Die Plattform informiert zudem über spezifische Themen wie Partnerschaft, Kleidung und Sexualität mit Schuppenflechte. Weitere Informationen unter Psoriasis Info